"Man muss der Zeit Zeit lassen."  Johannes XXIII. (1881-1963)

„Einzigartig. Leben wagen.“ Eindrücke vom 19. Marsch für das Leben 2023 in Berlin

Wozu jedes Jahr diese Demonstration könnte man fragen, wozu dieser Aufwand, z.B. der massive Polizeieinsatz? Die Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht, Alexandra Linder gab in ihrer Begrüßung eine Antwort auf diese Fragen: „Wir leben gesellschaftlich schwierigen Zeiten. die Abtreibungszahlen sind seit 2022 massiv gestiegen und steigen weiter. Und niemand interessiert es in der Politik. … Das ist ein Alarmzeichen für die Situation der Frauen.“

Es geht darum ein Zeichen zu setzen und den ungenügenden Schutz menschlichen Lebens am Anfang und am Ende an das Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Bischof Voderholzer in einem Interview: „Lebensschutz heißt, die Würde der der menschlichen Person in all ihren Phasen unabhängig von ihrer ökonomischen, ästhetischen oder sonstigen Qualifizierung hochzuhalten. Es ist nicht nur mein persönliches Recht, sondern auch die Pflicht als Christ hier meine Position öffentlich darzustellen.“

 

In manchen Ländern ist der Lebensschutz bereit noch weiter ausgehöhlt als in Deutschland. Arthur Alderliesten von "Schreeuw om Leven" (Schrei nach Leben), erklärte, dass der in den Niederlanden einen gesetzlich festgeschriebenen Schutz ungeborener Kinder praktisch keine Rolle spielt. Da die vorgeburtliche Kindstötungen bis zu 24. Schwangerschaftswoche erlaubt sind, kommen auch aus dem Ausland Frauen in die Niederlande. Er betonte die Bedeutung einer Vernetzung europäischen Pro Life Bewegungen.

 

Alex Schadenberg (hier mit der Vorsitzenden von Alfa e.V. Cornelia Kaminski) aus Kanada wies darauf hin, dass sich nur die wenigsten Menschen wegen unerträglicher Schmerzen für Sterbehilfe entscheiden, sondern Einsamkeit, Armut und Hoffnungslosigkeit ebenfalls diesen Wunsch auslösen. Am Beispiel eines jungen Obdachlosen der Schadenbergs Hotline kontaktierte, konnte er zeigen, dass der Wunsch zu sterben, nicht mehr existiert, wenn geholfen wird, die Probleme zu lösen.

 

Dank des umsichtigen Einsatzes der Polizei konnte der kurze Marsch durch Berlin ohne Blockaden stattfinden. Lärmende Gegendemonstranten und Störversuche der Kundgebung zeigen, dass diese Veranstaltung ernst genommen wird.

 

 

Den Schlusssegen erteilten nach einer kurzen Fürbittandacht Erzbischof Dr. Heiner Koch gemeinsam mit Pastor Albrecht Weißbach.

 Unter den Teilnehmern waren auch Bischof Rudolf Voderholzer und Weihbischof Josef Graf (Regensburg), Weihbischof Florian Wörner (Augsburg) und Weihbischof Matthias Heinrich (Berlin). Die deutsche Bischofskonferenz unterstützt den Marsch für das Leben.

Umso unverständlicher ist, dass katholische Jugendverbände zum Boykott der Märsche aufgerufen haben, weil sich auch Rechtsextremisten an diesen beteiligen würden. Der Berliner Erzbischof Dr. Heiner Koch hat zurecht darauf hingewiesen, dass „Wenn ich nur zu Demonstrationen gehen wollte, bei denen alle anderen Teilnehmenden zu einhundert Prozent meine Überzeugungen teilen, müsste ich zu Hause bleiben. Ich möchte mir aber nicht die Chance nehmen lassen, auch im Rahmen einer Demonstration öffentlich für das menschliche Leben einzutreten.“.

Komischerweise hat noch niemand Klimademonstrationen kritisiert weil dort auch Linksextremisten teilnehmen.

Grußworte sind hier zu finden:

Kundgebung auf EWTN:

Bericht auf CNA: