"Ohne Gott ist alles erlaubt" F. M. Dostojewski
Rembrandt van Rijn Abendmahl in Emmaus
„Auf unseren Wegen wird der auferstandene Jesus zum Weggefährten, um in unseren Herzen die Wärme des Glaubens und der Hoffnung zu entfachen und das Brot des ewigen Lebens zu brechen. Im Gespräch der Jünger mit dem unbekannten Wegbegleiter beeindruckt das Wort, das der Evangelist Lukas einem von ihnen in den Mund legt: »Wir aber hatten gehofft…« (24,21). Dieses Wort in der Vergangenheitsform sagt alles: Wir haben geglaubt, wir sind nachgefolgt, wir haben gehofft…, aber nun ist alles vorbei.
Auch Jesus von Nazaret, der sich in Werken und Worten als mächtiger Prophet erwiesen hatte, ist gescheitert, und wir sind enttäuscht worden. Diese dramatische Situation der Emmausjünger spiegelt die Situation vieler Christen der heutigen Zeit wider: die Hoffnung des Glaubens scheint gescheitert zu sein. Der Glaube selbst gerät in eine Krise aufgrund der negativen Erfahrungen, in denen wir uns auch vom Herrn verlassen fühlen. Aber dieser Weg nach Emmaus, auf dem wir unterwegs sind, kann so zum Weg einer Läuterung und Reifung unseres Glaubens an Gott werden: Auch heute können wir ein Gespräch mit Jesus beginnen, indem wir auf sein Wort hören. Auch heute bricht er für uns das Brot und schenkt uns sich selbst als unser Brot. Und so schenkt uns die Begegnung mit dem auferstandenen Christus, die auch heute möglich ist, einen tieferen und authentischeren Glauben, der sozusagen im Feuer des Osterereignisses gehärtet wird; einen starken Glauben, da er sich nicht von menschlichen Ideen nährt, sondern vom Wort Gottes und von seiner wirklichen Gegenwart in der Eucharistie.“