"Bitte nicht um eine leichte Bürde - bitte um einen starken Rücken." Franklin Delano Roosevelt (1882-1945)
Immer massiver wird der Druck auf Staat und Kirche von innen und von außen, bestimmte Gesetze, die auf Naturrecht beruhen, Gebote, Regeln, die über Jahrhunderte oder Jahrtausende als verbindlich galten, zu überdenken und neu zu formulieren.
Viele Antworten müssen noch gefunden werden.
Ich möchte auf ein paar Fragen, die mich als Christ und auch in meiner Funktion als Politikerin sehr stark beschäftigen, versuchen, Antworten zu finden.
Wie gehen wir mit folgenden Themen um? Auch wenn schon einige Gesetze bestehen, heißt das nicht, dass es damit erledigt ist. Nein, vielmehr heißt es, dass wir die eine oder andere getroffene Entscheidung nochmal überdenken müssen bzw. sogar dazu auffordern sie rückgängig zu machen.
Ich rede von den Themen: Abtreibung, Sterbehilfe, PID und im Moment ganz aktuell das Thema: Gleichstellung der Ehe (als lebenslange Gemeinschaft zwischen Mann und Frau) mit der gleichgeschlechtlichen Partnerschaft.
Hier stellt sich die große Frage. Ist es für unsere Gesellschaft wichtig und sinnvoll, die gleichgeschlechtlichen Paare der klassischen Familie gleichzustellen (in Bezug auf ideelle Anerkennung, Adoptions- und Steuerrecht)?
Gott schuf den Mensch als Mann und Frau. Er hat uns nicht aufgefordert eine Paarung nach unseren
Vorstellungen vorzunehmen. Trotzdem lässt er es zu, dass es Menschen gibt, die nicht nach diesem Bild denken und leben können.
Der Wunsch eine andere Beziehung einzugehen, muss von Staat und Gesellschaft toleriert werden. Keinesfalls dürfen Menschen mit diesen Anlagen verspottet oder ausgeschlossen werden. Es gebührt ihnen der gleiche Respekt und die vorurteilsfreie Toleranz sowie Barmherzigkeit. Ist es überhaupt die Mehrzahl der Paare, die eine derartige Gleichstellung fordert? Ich glaube, manche Paare haben einfach nur den Wunsch in Frieden ihr gemeinsames Leben zu führen und möchten die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit nicht auf sich ziehen. Als eingetragene Partnerschaft sind diese Paarbeziehungen ein sehr gut funktionierendes Modell, aber nicht konstitutiv.
Ich sehe jedoch eine große Gefahr darin, sich jetzt auf diese Lebensformen, die es schon seit Jahrtausenden gibt, zu fokussieren.
Die Ehe zwischen Mann und Frau ist die verlässlichste Form des Zusammenlebens und „Grund-und Lebenszelle der Gesellschaft“ (Zweites Vatikanisches Konzil, Dekret über das Laienapostolat 11).,
Nur in dieser von Gott gewollten Form der Familie ist die Weitergabe menschlichen Lebens möglich und damit der Fortbestand eines Volkes und der Menschheit gewährt.
„Daher wird es zu einer sozialen und sogar ökonomischen Notwendigkeit, den jungen Generationen wieder die Schönheit der Familie und der Ehe vor Augen zu stellen sowie die Übereinstimmung dieser Einrichtungen mit den tiefsten Bedürfnissen des Herzens und der Würde des Menschen“ (Benedikt XVI: Caritas in veritate, 44).
Hier können von Generation zu Generation die wichtigsten Informationen weitergegeben und vorgelebt werden: Liebe, Geborgenheit, Werte, Wissen und vieles mehr, was eine Gesellschaft ausmacht und ihr dient. Die Vorbildwirkung prägt die folgende Generation.
Die klassische Familie ist in sich etwas Ganzes.
Schauen wir weiter zurück in die vorchristliche Zeit, dann zeichnet sich wieder die Partnerschaft zwischen Mann und Frau als die einzige mögliche Form des Fortbestandes des Menschen aus.
Wir können zurück bis in die Urzeit sehen, die Jäger und Sammler betrachten oder die Lebensformen der alten Ägypter genauer ins Visier nehmen. Es war immer die Kraft der Familie, die das Überleben des Volkes gesichert hat.
Im Gegensatz dazu stehen Partnerschaften aus zwei Männern oder zwei Frauen. Fakt ist, die Zeugung von Kindern ist in gleichgeschlechtlicher Beziehung nicht möglich.
Wir können noch einen Schritt weiter gehen.
Es würde sogar zum Aussterben der Menschheit führen, wenn sich immer mehr Menschen für eine solche Art der Partnerschaft entscheiden.
Es wäre an dieser Stelle möglich, wissenschaftliche Studien hinzuzuziehen, doch es mir liegt am Herzen mit diesen einfachen Sachverhalten, denen Naturgesetze, Naturrecht, Religion und Kultur zu Grunde liegen, zu argumentieren. Der Staat, der Gesetze erlässt und somit auch festlegt, was Recht ist, hat hier nicht die Aufgabe in Anflug von Gleichmacherei die Familie mit anderen nicht konstitutiven Verbindungen gleichzusetzen. Positivistisches Recht, kann und darf das Naturrecht der Schöpfungsordnung nicht „aushebeln“.
Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutz der staatlichen Ordnung (GG§6), und sollten auch weiterhin privilegiert sein sowie steuerlich entlastet werden
Nun gibt es Meinungen, die sagen, wem tut es weh, wenn wir die gewünschte Gleichstellung den gleichgeschlechtlichen Paaren zukommen lassen?
Dazu gibt es ganz klar zu sagen, es birgt eine ganze Menge Gefahren, wenn wir Schritt für Schritt in unserer Gesellschaft allen Wünschen von Minderheiten Verbindlichkeit für die Mehrheitsgesellschaft zusprechen.
Schauen wir doch mal kurz in die 60/70iger Jahre zurück. Die Verhütung vor allem durch die Pille sowie § 218 und später § 218a, welcher die Abtreibung durch den Arzt möglich machte, brachten uns einen wahnsinnigen Geburtenknick, von dem wir uns bis heute nicht wieder erholen konnten.
Mit der Pille konnten Frauen bzw. Familien bestimmen, wann ein Kind gezeugt wird. Die Abtreibung widerspricht dem Gebot: „Du sollst nicht töten.“
Die Abtreibungsrate stieg mit den § 218a nochmals an.
Die Minderheit der Frauen, die in allertiefste Not geraten, so dass durch eine Schwangerschaft, ihr eigenes Leben in Gefahr ist, sehen es sicher als eine Erleichterung, dass es die Möglichkeit gibt ihr Leben zu retten (dass es bei einer Entscheidung Leben gegen Leben moralisch gerechtfertigt ist, Partei zu ergreifen, ist von der Kirche nie bezweifelt worden). Doch von vielen Frauen und Männern wurde und wird Abtreibung als Freibrief verkannt.
Im Laufe der Zeit führte das bei einer großen Zahl Frauen zu einem ganz neuen Bild. Kind oder Karriere?
Nicht wie in vorherigen Generationen muss Frau in erster Linie Mutter sein. Damit will ich die Gleichberechtigung der Frau nicht in Frage stellen. Ich stelle nur in Frage, ob Frau noch stark genug ist und den Wunsch hat, für das Fortbestehen unseres Volkes Sorge zu tragen. Ich frage mich ob sich die Gesellschaft überhaupt noch bewusst ist, das darin die eigentliche Stärke der Frau liegt. Welches Ansehen genießt eine Frau, die sagt sie ist Hausfrau und Mutter?
Was ich sagen will, ist die Proportionen innerhalb der Familie haben sich verschoben. Sicher ist das auch ein Grund warum es heute in Deutschland ein Problem geworden ist, dass immer weniger Nachkommen da sind, dass wir über Fachkräftemangel klagen und der Generationsvertag nicht mehr aufgeht. Dörfer sterben aus und manche Städte haben prozentual mehr Mitbürger aus anderen Ländern. Würden die Zuwanderer aus all den anderen Nationen nicht kommen, würden in Deutschland die Bevölkerungszahlen noch schneller und drastischer zurückgehen.
Die nächste Sorge die mich bewegt ist: Wird durch den Gesetzgeber eine Gleichstellung erreicht, wird auch in der Öffentlichkeit eine größere Gleichmacherei betrieben. Unsere Kinder werden wiederum mit einem neuen Verständnis von Partnerschaft konfrontiert. Zu einem sehen die Kinder in dem Vorleben von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften auch für ihr Leben eine Alternative, denn ich bezweifle nicht, dass diese Partnerschaften harmonisch und liebevoll sein können.
Ich vermute, dass auch die Medien sich diesem Thema noch mehr annehmen und es ebenfalls als normale Form des Zusammenlebens propagieren. Es würde bedeuten:“ Schaut her, alles ist möglich, ihr müsst es nur ausprobieren.“
Was werden wir in Zukunft noch alles aufgeben?
Was ist das für eine Zukunft für unsere Kinder und Enkelkinder?
Helfen sie mit, indem sie sich stark machen in ihren Familien für eine Zukunft der klassischen Familie, nur diese ist zukunftsfähig!
K.G.