"Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist." Röm. 12, 2
Im Jahr 1932 ist der Roman „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley erschienen. Er beschreibt eine Welt in der Mutter ein Schimpfwort ist. Embryonen werden in Flaschen gezüchtet und geklont und nicht geboren sondern „dekantiert“.
Natürlich werden bei der Aufzucht in Flaschen gleich die Klasse und der spätere Lebensweg festgelegt: Alpha für Herrscher bis Epsilon für die einfachsten Arbeiter. Familie? Fehlanzeige! Jeder lebt allein aber darf nicht allein und unkontrolliert sein. Alle sind glücklich, wenn die Versorgung mit den Glücksdrogen passt. Eine bedrückende Vorstellung.
Allen „Modernisierungsbemühungen“ zum Trotz haben doch die meisten Menschen das Ideal einer glücklichen Familie aus Vater Mutter und Kindern nicht aufgegeben sondern leben es oder streben danach.
Ein Kind ist ein Geschenk Gottes, und keine Ware, die hergestellt wird, wie in der „schönen neuen Welt“. Jedes Kind hat biologisch einen Vater und eine Mutter, und jedes Kind sollte im Idealfall bei seinen leiblichen Eltern aufwachsen. Während der Schwangerschaft entwickelt sich eine innige Beziehung zwischen Mutter und Kind. Wenn diese Beziehung gestört oder gar abgebrochen wird, leiden Mutter und Kind. Wenn das ohne Not mutwillig erfolgt, ist es unmenschlich und ein Verstoß gegen Naturrecht und die Schöpfungsordnung! Aus gutem Grund ist eine Leihmutterschaft in Deutschland verboten.
Deshalb ist die Entscheidung des Bundesgerichtshofes, die Elternschaft eines schwulen Paares anzuerkennen, die sich in Kalifornien ein Kind mit Samenspende, Eizellenspende und Leihmutterschaft gekauft haben, bedenklich. Die Begründung, dass es um das Kindeswohl geht, erscheint zynisch. Ist es doch eine Aufforderung an andere Paare, die Geld haben, denen aber eine zur Zeugung fähige Liebe fehlt, sich auch ein Kind im Ausland zu besorgen. Mutter wird zum Fremd- vielleicht bald zum Unwort, wie bei Huxley? Die Leihmutter wurde schon zur „Flasche“ in Huxley’s schöner neuen Welt herabgewürdigt. Das widerspricht der Menschenwürde und sollte durch die deutsche Rechtsprechung nicht noch bestätigt werden!
Bedenklich ist auch, dass so deutsches Recht ausgehebelt wird. Ist das im Sinne des Gesetzgebers? Wenn die Rechtslage ein Urteil wie das des BGH zulässt, ist der Gesetzgeber gefordert, die Rechtslage der Menschenwürde entsprechend zu gestalten!
Der Vollständigkeit halber sei auf den katholischen Katechismus verwiesen, in dem es im Kapitel „Kinder sind ein Geschenk“ heißt: (2376) „Techniken, die durch das Einschalten einer dritten Person (Ei- Samenspende, Leihmutterschaft) die Gemeinschaft der Elternschaft auflösen, sind äußerst verwerflich. Diese Techniken verletzen das Recht des Kindes, von einem Vater und einer Mutter abzustammen, die es kennt und die miteinander ehelich verbunden sind.“