"Es muss Wärme von uns ausgehen. Den Menschen muss es in unserer Nähe wohl sein, und sie müssen fühlen, dass der Grund dazu in unserer Verbindung mit Gott liegt." Pater Rupert Mayer

Sterben gehört zum Leben, Sterbende brauchen Hilfe und Begleitung

Das Thema Tod und Sterben gehörte in der Vergangenheit wie selbstverständlich zum Leben dazu. Bestattungen fanden manchmal im Zentrum der Gesellschaft statt, in den Grüften der Kirchen.

Davon zeugen heute noch viele Grabmäler in alten Kirchen, z.B. auch die Gruft in der Kathedrale in Dresden.

Heute wird das Thema, das existentiell jeden Menschen betrifft, oft ausgeblendet und verdrängt. Friedhöfe sind meist am Rande von Städten zu finden. In einer Kultur die Jugend, Gesundheit und Aktivität zum Ideal hat (trotz demographischen Wandel) ist kein Platz für den Tod und das Sterben.

Als Christen dürfen wir auf Jesus Christus schauen. Er hat am Kreuz gezeigt, das Sterben Frucht bringen kann. Sterben gehört zum Leben und kann angenommen werden. Selbstverständlich hat jeder Mensch Respekt und auch Angst vor diesem seinen letzten Lebensabschnitt. Werde ich wie Christus qualvoll dem Tod begegnen? Werden Menschen mich begleiten und für mich da sein?

Manche Menschen sehen im Suizid einen Ausweg, befürchteten Qualen zu entgehen. Andere wollen ihren Angehörigen nicht zur Last fallen oder einfach nicht die Kontrolle über ihr eigenes Leben verlieren. Der katholische Katechismus (2280ff) betont, dass das Leben ein Geschenk ist und Gott der Herr des Lebens ist und bleibt.

Ist es nicht Aufgabe der Politik einer Partei die den Anspruch erhebt, christlich zu sein, hier Ängste zu nehmen und Wege aufzuzeigen und politisch zu fördern, wie auch in schwierigen Lebenssituationen ein Leben in Würde unterstützt werden kann?

Menschliche Nähe, die Linderung von Schmerzen und anderen Beschwerden ist in der letzten Phase des Lebens wichtig. Hier ist gute Palliativmedizin das richtige Mittel verbunden mit einer hospizlichen Betreuung (ob ambulant im Kreise der Familie oder auch stationär). Leider weiß nur ein kleiner Teil der Bevölkerung mit dieser Behandlungsart und der Betreuung etwas anzufangen. Deshalb braucht es dringend mehr Aufklärung, Information und Beratung. Hier kann auch die Politik helfen und Rahmenbedingungen sowie ein Klima schaffen, das Sterbenden ihre Menschenwürde garantiert und Hospize fördert.

Als katholischer Arbeitskreis in der sächsischen Union wollen wir in den kommenden Monaten ein Positionspapier aus katholischer Sicht erarbeiten. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen hier mitzuwirken!