"Es geht nicht um das, was wir tun, oder wie viel wir tun, sondern darum, wie viel Liebe wir in das Tun legen, in die Arbeit, die er uns anvertraut hat."  Mutter Theresa

Katholiken m ü s s e n für das Leben sein!

Kürzlich lehnte der Diözesanrat des Erzbistums Berlin einen Antrag ab, den jährlich in Berlin stattfindenden Marsch für das Leben zu unterstützen (Link). Letztes Jahr hatte Erzbischof Dr. Heiner Koch auf der Kundgebung des Marsches für das Leben gesprochen und die einfache und klare Botschaft betont: „Lasst den Menschen leben“.

Ein Mensch mit allen Genen, das Herz schlägt, er ist noch klein und sehr verwundbar und ist in unserem reichen Land existentiell bedroht.

Offiziell gibt es in Deutschland ca. 100000 Abtreibungen jedes Jahr. Die Willkommenskultur für Kinder kann verbessert werden.

Der Diözesanrat bemängelt, dass „ein erheblicher Teil der Befürworter des Marsches für das Leben“ eine „differenzierte Auseinandersetzung mit einem komplexen Thema“ vermissen ließe. Dabei wird auf Vergewaltigung, lebensbedrohliche Schwangerschaften verwiesen und erwähnt, dass Suizid in Deutschland nicht strafbar ist. Abgesehen davon, dass Schwangerschaften nach Vergewaltigung und lebensbedrohliche Schwangerschaften einen verschwindenden Bruchteil der Schwangerschaftskonflikte, die mit der Tötung des Kindes „gelöst“ werden, ausmachen, wird diese Aussage einfach in den Raum gestellt. Da stellt sich die Frage, ob die Aussage durch eigene Anschauung als Teilnehmer des Marsches entstanden ist oder vom Hörensagen kommt. Offenbar ist auch der Berliner Bischof mit seiner oben zitierten Aussage zu undifferenziert (Wobei diese Aussage in „differenzierten“ Extremsituationen eine Abwägung von Leben zulassen könnte).

Welche Differenzierung ist denn nötig? Bereits Hippokrates sagt es in seinem Eid kristallklar:

„Ich werde niemandem, auch nicht auf seine Bitte hin, ein tödliches Gift verabreichen oder auch nur dazu raten. Auch werde ich nie einer Frau ein Abtreibungsmittel geben. Heilig und rein werde ich mein Leben und meine Kunst bewahren.“

Der Schutz des menschlichen Lebens ist (oder war?) seit der Antike Konsens. Im 9. Jhd. erwähnt Papst Stephan V., dass ein Mörder ist, der eine Leibesfrucht durch Abtreibung vernichtet.  Das wurde z.B. von Pius XI bestätigt. Das zweite vatikanische Konzil bekräftigte, dass Abtreibung und Euthanasie in „höchsten Maße der Ehre des Schöpfers“ widerspricht. Papst Franziskus bezeichnete in einem Interview Abtreibung als „Grauenhaftes Verbrechen“.

Der Diözesanrat von Berlin ist leider nicht allein mit seiner Ablehnung des Marsches für das Leben. Thomas Andonie, der neue Bundesvorsitzende des BDKJ scheut den "Marsch für das Leben", weil er dort auch homophobe, islamfeindliche und rechtspopulistische Gruppierungen ausmache. Offenbar war er nie dabei, sonst würde er nicht solche, man kann fast sagen, boshaften Unterstellungen machen.

Da stellt sich die Frage, ob viele Katholiken nicht vielmehr die Auseinandersetzung mit dem Zeitgeist scheuen, denn gegen Abtreibung und aktive Sterbehilfe zu sein, ist nicht gerade angesagt. Linke Propaganda versucht immer wieder Anliegen der Kirche wie Lebensschutz, und den Schutz von Ehe und Familie als „rechts“ zu verunglimpfen.  Wer, wenn nicht Christen, insbesondere wir Katholiken sollen sich für das Leben einsetzen? Soll die Frage des Lebensschutzes gesellschaftlichen Randgruppen überlassen werden? Papst Franziskus sagte in einer Predigt: „Der einzige erlaubte Extremismus für Gläubige ist die Nächstenliebe“. Diese Nächstenliebe soll insbesondere für die Schwächsten gelten.

Zwei Zitate sollen noch angefügt werden:

„Der Schaden der Kirche kommt nicht von ihren Gegnern, sondern von den lauen Christen.“  (Benedikt XVI. zum Abschluss seines Besuches in Deutschland 2011)

"Nur die Kirche kann den Menschen vor der erniedrigenden Knechtschaft bewahren, ein Kind seiner Zeit zu sein."  C. K. Chesterton

Vorschlag: Nicht lau sein, dem Zeitgeist wiederstehen und am 16.09.2017 beim Marsch für das Leben in Berlin mitmachen!